Armut denken - Armut lenken

Drucke, Handschriften und Objekte erzählen aus der Frühen Neuzeit


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Kriege

Die Frühe Neuzeit war geprägt von unzähligen Kriegen und Auseinandersetzungen. Zu diesen zählten unter anderem der Deutsche Bauernkrieg (1524–1526), die Hugenottenkriege in Frankreich (1562–1598) oder der Dreißigjährige Krieg (1618–1648). Dies sind nur wenige Beispiele für die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, die großen Einfluss auf die Lebenssituation der Menschen hatten und viele in die Armut stürzen ließen.

Unmittelbare Auslöser für Armut waren die hohen finanziellen und materiellen Abgaben und Steuern, die eingefordert wurden, um den Krieg zu finanzieren oder das Heer zu versorgen. Die Kriege der Frühen Neuzeit wurden seit dem 17. Jahrhundert durch neue Techniken und Technologien der Kriegsführung immer effektiver, aber auch sehr viel teurer. Schweres Geschütz wie Musketen und Kanonen waren nun kriegsentscheidend. Die Konfliktparteien waren gezwungen, alle Ressourcen zu mobilisieren und aufzurüsten, um dem Feind gewachsen zu bleiben. Dörfer und Städte wurden dafür geplündert. Wehrfähige männliche Familienmitglieder wurden für den Krieg eingezogen. Sie konnten in der Folge weder die zurückbleibende Familie schützen noch finanziell unterstützen. Viele waren auf Almosen und Unterstützung angewiesen.

Den unmittelbaren Auswirkungen von Krieg auf die Zahl der Armen folgten die indirekten, meist zeitversetzten Folgen in Form von Hungersnöten, Epidemien und Fluchtbewegungen.

Merian, Matthäus (d. Ä.): Darstellung der Schlacht bei Nördlingen, 6. September 1634, aus Ders.: Theatri Europaei Continuatio III, Frankfurt/Main 1670. © BSB München: urn:nbn:de:bvb:12-bsb00107658-4 (CC BY-NC-SA 4.0). https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de

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