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Personenverzeichnis
Calvin, Johannes (10. Juli 1509 - 27. Mai 1564)
Johannes Calvin war einer der einflussreichsten Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Die von ihm entwickelte theologische Lehre, der Calvinismus, ist neben dem Luthertum die wohl signifikanteste große Unterströmung der Reformationsbewegung.
Hobbes, Thomas (05. April 1588 - 04. Dezember 1679)
Thomas Hobbes war ein englischer Philosoph und Mathematiker, der besonders durch sein staatstheoretisches Werk Leviathan bekannt ist. Darin legt er die Theorie eines Gesellschaftsvertrags dar, welcher, anstelle der Religion, die Legitimation für die Macht des herrschenden Monarchen liefern sollte.
Karl VI., Kaiser des HRRDN (01. Oktober 1685 - 20. Oktober 1740)
Kaiser Karl VI. regierte von 1711 bis zu seinem Tod 1740 als römisch-deutscher Kaiser das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Darüber hinaus war er Erzherzog von Österreich und Souverän der übrigen habsburgischen Erblande, König von Ungarn und Kroatien, Böhmen, Neapel, Sardinien und Sizilien sowie Gegenkönig von Spanien. Während seiner Amtszeit verfolgte Kaiser Karl VI. die Förderung der Wirtschaft wie auch eine aktive Reichspolitik, die im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts zunehmend aus der Mode geriet. Die von ihm durchgesetzte „Pragmatische Sanktion“ ermöglichte unter anderem die Erbberechtigung weiblicher Mitglieder des Hauses Habsburg, weshalb nach seinem Tod 1740 mangels männlicher Erben seine Tochter Maria Theresia als Oberhaupt des Hauses Habsburg auf Kaiser Karl VI. folgen konnte.
Locke, John (29. August 1632 - 28. Oktober 1704)
John Locke war ein englischer Philosoph, der sich mit insbesondere mit der Verfassung von Staaten und Gesellschaften befasste. Sein Werk Two Treatises of Government (Zwei Abhandlungen über die Regierung) beeinflusste die amerikanische und französische Revolution maßgeblich und gilt bis heute als grundlegendes Werk zum liberalen Verfassungsstaat.
Luther, Martin (vermutlich 10. September 1483 – 18. Februar 1546)
Als Reformator, Theologe und durch seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche ist Martin Luther bis in die heutige Zeit bekannt. Seine Neuauslegung des Glaubens und seine Kritik an der katholischen Kirche, die sich unter anderem auf den Ablasshandel bezog, bedingten schließlich eine Spaltung der Kirche und die Herausbildung der protestantischen Konfessionen.
Mecklenburg-Strelitz, Adolf Friedrich III. von (07. Juni 1686 - 11. Dezember 1752)
Adolf Friedrich III. war ein mecklenburgischer Herzog. Sein Herrschaftsgebiet lag im Landesteil Mecklenburg-Strelitz, dort trat er 1708 die Nachfolge seines Vater Adolf Friedrich II. an. 1733 ließ er die spätere Residenzstadt Neustrelitz gründen, für die er 1745 eine Ordnung zur Vertreibung auswärtiger Armer verlauten ließ.
Melanchthon, Philipp (16. Februar 1497 - 19. April 1560)
Philipp Melanchton war ein bedeutender Reformator. Lange Zeit galt er vor allem als Mitspieler Luthers, wohingegen beispielsweise seine reformatorischen Bemühungen bezüglich Bildung durchaus seine Eigenständigkeit belegen.
Metzenhausen, Johann III. von (1492–1540)
Johann III. von Metzenhausen war Erzbischof und Kurfürst von Trier. Er engagierte sich besonders für die Zerschlagung des Wiedertäufer-Aufruhrs in Münster sowie für eine vebesserte Kirchenzucht. Darüber hinaus erwarb er - überzeugt von der Bedeutung seiner fürstlichen Würde - einige Besitztümer für seine eigene klerikale Position.
Monnicke, Johann (vor 1533 - 1563)
Von 1533 – 1563 Scholaster (Leiter einer Stiftsschule) im Johannesstift Osnabrück. Vermachte sein Vermögen zusammen mit seinem Bruder Engelbert einer eigens dafür gegründeten Armenstiftung.
Monnicke, Engelbert (vor 1533 - vermutlich 1577)
Von circa 1563 – 1577 Thesaurar (Verwalter) des Johannesstifts Osnabrück. Vermachte sein Vermögen zusammen mit seinem Bruder Engelbert einer eigens dafür gegründeten Armenstiftung.
Plettenberg, Friedrich Christian von (08. August 1644 - 05. Mai 1706)
Friedrich Christian von Plettenberg war von 1688 bis zu seinem Tode 1706 Fürstbischof von Münster. In dieser Position führte er das Hochstift Münster, aufgrund geschickter Politik, zu mehr Eigenständigkeit.
Rousseau, Jean-Jacques (28. Juni 1712 - 02. Juli 1778)
Jean-Jacques Rousseau war ein französischer Philosoph und Schriftsteller, der sich unter anderem intensiv mit der Idee des Gesellschaftsvertrags und dem Staatsrecht auseinandersetzte. Er gilt als einer der einflussreichsten Autoren der Aufklärungsbewegung.
Rumpel, Hermann Ernst (24. Februar 1734 - 13. Februar 1794)
Deutscher Jurist, Bibliothekar, Schulleiter und Hochschullehrer. Sein Jurastudium betrieb er, wie schon sein Vater, an der Universität Erfurt und schloss dieses nach einer Zwischenstation in Jena im Jahre 1759 mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Doch bereits vor seinem Abschluss bekleidete er seit dem Jahr 1758 das Amt des Rektors des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt. Dieses Amt hatte er bis 1777 inne und übergab es schließlich im darauffolgenden Jahr an Heinrich August Frank (1734–1794).
Im Jahr 1759 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und Kurator (Kustos) der Bibliothek der Leopoldina unter der Führung von Johann Hieronymus Kniphof (1704–1763). Nach dessen Tod 1763 trat Hermann Ernst Rumpel die Nachfolge als Bibliothekar an und ernannte seinen Bruder Ludwig Friedrich Rumpel (1736–1811) zum neuen Kurator.
1765 erhielt Rumpel von der Universität Erfurt den Ruf, die Professur für Jura zu bekleiden, in der er ab 1767 in der Funktion des Ordinarius tätig war. In seiner Zeit als Professor ging Rumpel neben juristischen Forschungen auch naturwissenschaftlichen, pädagogischen und gesellschaftspolitischen Fragen und Problemen nach. So befasste er sich unter anderem mit der „notwendigen Veränderung der Gesetze“, der „Betrachtung über die Sonnenuhren nebst der Verbesserung der kreuzförmigen Uhr“, der „Betrachtung über die öffentliche Erziehung und deren Verbesserung“ und der „Versorgung der Armen auf dem Lande und Abstellung der Bettelei.”
Salzmann, Christian Gotthilf (01. Juni 1744 - 31. Oktober 1811)
Christian Gotthilf Salzmann gilt heute als einer der wichtigsten Pädagogen und Volksaufklärer des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Am 1. Juni 1744 kam er als Sohn eines Pfarrers in Sömmerda an der Unstrut zur Welt. In dessen Fußstapfen folgend, nahm Salzmann das Studium der Theologie in Jena auf. Im Zuge seiner Zeit als Pfarrer und Seelsorger in Rohrborn (1768-1771) und an der Erfurter Andreaskirche (1771-1781) die Besserung der Menschen für ihn zum Lebensziel.
Er begegnete alltäglich dem „menschlichen Elend[…]“ Seelsorge für die von Seuchen und Hungersnöten geplagten Armen, sowie in den Krankenhäusern und Gefängnissen der Stadt. Die Bekämpfung der menschlichen Nöte wurde zum zentralen Thema von Salzmanns Leben, da „alles was seit der Menschheit Daseyn zu Tilgung ihres Elends geschehen ist“, nicht geholfen zu haben schien. Seine Überzeugung, dass die „Ursache von dem vielen Jammer und Elend in der Welt [...] in der fehlerhaften Erziehung des Menschen zu suchen“ sei, bestimmte sein weiteres Denken und Handeln.
Salzmann starb am 18. Oktober 1811 im Alter von 67 Jahren in Schnepfenthal bei Gotha.
Schrot, Martin (unbekannt - nach 1581)
Martin Schrot (16. Jahrhundert) war ein protestantischer Dichter. Von Beruf war er wahrscheinlich Goldschmied. Theologisch war er vermutlich vor allem von Huldrych Zwingli (1484–1531) beeinflusst und verfasste dementsprechend oft polemische Kampflieder, welche die katholische Kirche oder den Kaiser kritisierten.
Wolff-Metternich zur Gracht, Franz Arnold von (1658-1718)
Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht war Fürstbischof von Paderborn und Münster. Im Jahre 1704 wurde er bereits zum Bischof von Paderborn ernannt. Zwei Jahre später war er Domherr von Münster und wurde 1707 anschießend auch dort zum Bischof ernannt. 1714 verabschiedete er beispielsweise einen Erlass zum Umgang mit Fremden.